Schreiben lernen gemäß der orthographischen Ordnung der Morpheme

Die didaktische Grundlage:
Die orthographische Ordnung der Morpheme als lückenloses System zum Aufbau von Lese- und Rechtschreibkompetenz
Die Unterrichtsmittel des ILR führen Schüler, die Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen haben, auf den gleichen Weg, den schriftbegabte Schüler von selber finden.

Schüler, denen der Schriftspracherwerb leicht fällt, schreiben

wir ihr und Tier ebenso wie Tal Zahl und Saal

mit den eigens für diese Wörter vorgesehenen ganz unterschiedlichen Buchstaben, obwohl die Wörter dieser beiden Dreiergruppen außer im Anlaut völlig gleich ausgesprochen werden. Niemals ziehen sie auch nur in Erwägung

wihr ier und Tir zu schreiben oder Taal Zal und Sahl

was rein akustisch genauso möglich und richtig wäre. Sie schreiben auch

Stein heute Geld Chor und Fuchs

und nicht etwa

Schtain hoite Gält Kor unt Fuks

was rein akustisch viel näherliegend wäre und wozu Kinder durch den didaktischen Grundsatz des „Schreibe, wie du sprichst!“ verführt und – wenn er nach der 1. Klasse weiterpraktiziert wird – genau in der Rechtschreibstrategie von Legasthenikern unterrichtet werden. Schrift ist aber nicht erfunden worden, um Laute zu bezeichnen, sondern um Bedeutungen sichtbar und lesbar zu machen. Dass gute Rechtschreiber diese und zahllose andere Wörter richtig schreiben, liegt daran, dass sie sich beim Schreiben nicht nur an den Lauten der Wörter, sondern darüber hinaus ganz wesentlich an den Bedeutungselementen der Wörter und deren Schriftbild orientieren. Sie haben sich die Bilder der bedeutungstragenden Elemente unserer Sprache eingeprägt und wohlgeordnet abgespeichert.

Wie, dass können Sie auf den folgenden vier Seiten sehen anhand der 600 häufigsten bedeutungstragenden Elemente unserer Sprache, welche besonderer Übung bedürfen, weil sie nicht einfach nach Gehör geschrieben werden können. Die dort aufgeführten Morpheme sind zum einen nach ihrer orthographischen Gemeinsamkeit in 130 Lerneinheiten, zum anderen nach der Häufigkeit ihres Auftretens in umgangssprachlichen Texten geordnet. Die in Klammern stehende Zahl gibt an, wie oft das betreffende Bedeutungselement in 10.000 Wörtern Text auftritt. Im ILR haben wir für eine jede einzelne dieser 130 Lerneinheiten jeweils mehrere altersgemäße Texte und Einsetzübungen entwickelt, die sowohl handschriftlich als auch in einer Lernsoftware bearbeitet werden können. Sie bilden ein lückenloses System zum Aufbau von Lese- und Rechtschreibsicherheit.

Wer diese 600 Schreibweisen im Rahmen ihrer 130 orthographischen Lerneinheiten beherrscht, hat es geschafft – er ist ein sicherer Schreiber und guter Leser. Er denkt nicht mehr wie ein Schreibanfänger allein in Silben und deren Lauten und schreibt folglich nicht mehr:

Fer-keu-fer-rin Schiz-rich-ter Frü-schdüg

Er denkt wie ein fortgeschrittener Schreiber in Morphemen und deren Wortbildern und schreibt daher:

Ver/käuf/er/in Schied/s/richt/er Früh/stück